Nach Corporate Blog und Podcast sowie Data Driven Recruiting stellen wir unsere letzten drei der Big Five vor. Und beantworten die Fragen:
- Welches Format lockt IT-affine Talente ins Unternehmen?
- Warum muss man beim Recruiting mobil denken?
- Wie lernt man beim Speed-Dating potenzielle Mitarbeitende kennen?
Hackathons
Beschreibung: Hackathons sind Soft- und Hardware-Entwicklungs-Events, bei denen ITler*innen, Programmierer*innen und Web Designer*innen gemeinsam zu einem spezifischen Leitthema forschen. Ziel ist es einen Prototyp zur Realisierung innovativer Softwareprodukte u.ä. zu entwickeln. Das Team mit dem besten Ansatz wird von einer Jury ausgezeichnet. Je nach Format dauern Hackathons zwischen ein und bis zu sieben Tagen.
Ein bekanntes Beispiel für Hackathons ist der „Bake-Off“. Hierbei geht es um die Entwicklung einer App für die Schnittstelle in einem Unternehmen.
Einsatz: Bei vielen IT-Firmen und Startups sind Hackathons als Recruiting-Maßnahme bereits etabliert. Auch wenn sie keine Neuheit sind, erkennen einige Unternehmen noch nicht das Potenzial. Hackathons sind beliebte Anlaufstellen für die IT-Community. Sich hier als attraktive*r Arbeitgeber*in zu positionieren, kann einen auf der Suche nach Tekkies einen großen Schritt weiterbringen. Der Schlüssel hierbei ist, dass Recruiter*innen gemeinsam mit dem Fachbereich die technischen Fähigkeiten, deren Lösungskompetenz bei Problemstellungen und soziale Kompetenzen von Bewerber*innen live beurteilen können. In der etwas anderen Art der Arbeitsprobe sehen sie, welche Kandidat*innen für bestimmte Jobpositionen geeignet sind und können diese direkt ansprechen. In wie weit der Hackathon als Recruiting-Möglichkeit genutzt wird, hängt von dem Ziel der Organisator*innen ab.
Hackathons können von Firmen selbst initiiert werden. Andernfalls gibt es externe Anbieter, die die Organisation der Veranstaltung übernehmen. Meist positionieren sich dort mehrere Unternehmen mit verschiedenen Herausforderungen. Oberste Priorität: Hackathons sind keine „radikalen“ Active–Sourcing-Events. In erster Linie soll es um das zu entwickelte Produkt gehen, Netzwerken und Austauschen. Personaler*innen dürfen zwar ihre Fühler ausstrecken, aber „aggressives“ Vorgehen ist hier fehl am Platz.
Anbieter: hack.institute ist ein Anbieter, der neben Barcamps und Tech Meetups auch Hackathons im Auftrag von Unternehmen veranstaltet.
Mobile Recruiting
Beschreibung: Mobile First! Mobiles Recruiting ist eine moderne Form der Personalbeschaffung unter Nutzung mobiler Endgeräte und Teil des E-Recruitings. Mit mobilem Recruiting erreicht man Kandidat*innen genau dort, wo sie sich täglich aufhalten: beim Surfen mit dem mobilen Endgerät.
Denn circa 65 Millionen Menschen in Deutschland nutzen ein Smartphone. Der smarte Begleiter wird längst nicht mehr nur zum Telefonieren und Chatten gebraucht, sondern ist zu einem Allrounder im täglichen Leben geworden. Man sucht und konsumiert immer und überall.
Einsatz: Um das Medienverhalten fürs Recruiting zu nutzen, braucht es eine mobil-optimierte Unternehmensseite. Denn nichts ist nerviger als das ständige Heran- und Wegzoomen mit dem Finger auf dem Display, um an Informationen heranzukommen und Daten einzugeben. Ist die Schrift auf dem Smartphone zu klein und müssen Eingabefelder oder Buttons vergrößert werden, springen Kandidat*innen schneller ab. Unternehmen vermuten, dass sie rund 85% der potenziellen Bewerber*innen nicht gewinnen können, weil sie kein mobile Recruiting einsetzen. Der Wunsch zur mobilen Bewerbungsmöglichkeit ist keinesfalls eine Generationsfrage. Die Universität Bamberg hat 2017 die Generationen Babyboomer bis Gen Z befragt und alle würden eine mobile der traditionellen Bewerbung bevorzugen. Daher sollte auch die Karriereseite und der Bewerbungsprozess mobil-optimiert sein.
Seit geraumer Zeit macht auch Google Druck. Die Internetriese straft Webseiten von Firmen ab, die über kein Responsive Design verfügen, so dass diese bei den Suchergebnissen nach unten rutschen und schlechten auffindbar sind. Ein Grund mehr hier nachzubessern.
Anbieter: Ionos ist ein Anbieter, der für ein optimales Nutzungserlebnis auf Webseiten jeder Art sorgt.
Speed-Dating-Interviews
Beschreibung: Bei sogenannten Job-Speed-Dating-Interviews kommen Bewerber*innen und Arbeitgeber*innen in den direkten Austausch. Dabei zählt vor allem der erste Eindruck. Das Format hat den Mehrwert, dass Arbeitssuchende und Unternehmen gleich miteinander ins Gespräch kommen – ohne dass zuvor einige Zeit für das Einreichen, Sortieren und Screenen von Bewerbungsunterlagen vergeht. Das heißt für die Kandidat*innen, man überzeugt zuerst mit der Persönlichkeit statt mit einem Anschreiben.
Je nach Veranstaltung gibt es kleine Unterschiede. Werden mehrere Unternehmen vorgestellt, können sich die Teilnehmenden zuvor deren jeweiligen offenen Vakanzen anschauen, melden sich an und bringen ihre Bewerbungsunterlagen zur Veranstaltung mit. Übernimmt eine Firma die Organisation für sich selbst, dann ist es nicht zwingend notwendig, Unterlagen mitzubringen oder sich vorher anzumelden.
Zum Ablauf: Nach fünf bis zehn Minuten ertönt ein Signal und ein Gesprächspartner wandert an den nächsten Tisch weiter. Am Ende haben sowohl die Unternehmen als auch die Kandidat*innen die Möglichkeit anzugeben, ob sie an einem weiteren Austausch interessiert sind.
Einsatz: Zahlreiche Universitäten haben das Format für sich entdeckt, bei dem ihre Studierenden mehrere Firmen „daten“ können. Aber auch Unternehmen, wie Lidl und die Deutsche Bahn organisieren solche Job-Speed-Dating-Interviews selbst. Letztere stilgemäß im ICE. ???? Zielgruppen für Job-Speed-Dating-Events sind oftmals Auszubildende, Trainees oder Blue–Collar–Berufe.
Anbieter: Die Agentur Stell-Mich-Ein ist eine Dienstleistungsfirma, die das Speed-Recruiting anbietet.