Auch aus Sicht der Recruiter*innen bieten Messenger wie WhatsApp die Chance, einfacher in Kontakt mit potenziellen Bewerber*innen zu kommen und sich schneller mit ihnen auszutauschen. Diese Faktoren sprechen für den Einsatz von WhatsApp im Recruiting:
1. Einfache Kontaktaufnahme und geringe Barrieren:
Dabei kommt die Initiative von den Kandidat*innen. Denn die Möglichkeit mit dem Handy schnell eine Chat-Nachricht zu schreiben, ist quasi mit einem Klick auf den Messenger-Button keine große Hürde. Er oder sie schreibt via WhatsApp beispielsweise eine Frage zur Vakanz. Auch für passive Kandidat*innen ist so der Zugang einfacher, da sie sich zunächst unverbindlich informieren können. In Echtzeit ploppt bei der Recruiter*in die eingehende Nachricht auf dem „Recruiting-Handy“ auf und der Chat kann beginnen.
2. Direkte und persönliche Kommunikation:
Recruiter*in und Kandidat*in chatten in Echtzeit. Keine langen Wartezeiten auf eine Rückmeldung per E-Mail oder einen Rückruf. Schließlich hat man das Smartphone immer und überall dabei.
Beispielsweise in der U-Bahn. Ein*e Kandidat*in sieht eine Werbeanzeige auf Social Media für eine Stelle. Der Content ist spannend und er*sie möchte mehr dazu erfahren. Zeit anzurufen bleibt nicht, denn bei der nächsten Haltestelle muss er*sie schon raus und weiter zum nächsten Meeting. Haben Kandidat*innen hier die Möglichkeit schnell eine Nachricht per WhatsApp zu schreiben, verringert das die Gefahr, dass die Anzeige aufgrund des Alltagsstresses vergessen wird.
Dass Kandidat*innen ihre mobilen Endgeräte auch für die Jobsuche nutzen, ist kein Geheimnis. Über 70% geben den Wunsch an, den Bewerbungsprozess über ihr Smartphone abwickeln zu wollen. Durch den direkten Kontakt ist der Chatverlauf viel persönlicher. Anredeformen wie „Sehr geehrte Damen und Herren“ oder „Mit freundlichen Grüßen“ sucht man hier vergebens und das ist gewollt.
Bei WhatsApp Business hat man als Recruiter*in die Möglichkeit eine automatisierte Willkommensnachricht einzurichten, sobald ein neuer Chat aufgerufen wird. Nichtsdestotrotz steckt hinter dem Gespräch kein Chatbot, sondern ein realer Mensch. So entsteht nicht das Gefühl mit einer Maschine oder KI zu schreiben, sondern es wird eine persönliche Kommunikationsebene aufgebaut. Durch Emojis, Sprach- oder Videonachrichten verstärkt man diesen Effekt zusätzlich und bringt die emotionale Komponente hinzu, die bei einem klassischen E-Mail-Verkehr eher untypisch ist.